Krimi mit Folgen

Ich habe 2018 wieder sehr viel gelesen. Das mache ich gerne, es ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Meist erinnere ich mich nach einiger Zeit gar nicht mehr so detailliert an die Inhalte der Bücher (sehr schade!), dafür um so mehr an meine Stimmung beim Lesen. Ich speichere sozusagen Gefühle in Büchern. Merkwürdig…

Da ich mich nicht wieder allen Trends verweigern wollte, machte ich mich fleissig dran, möglichst viele Buchbesprechungen aus den Feuilletons „abzuarbeiten“. Wie schon all die Jahre zuvor, war ich allerdings überwiegend enttäuscht, wenn ich den Buchrezensionen der entsprechenden Wochenzeitungen Folge leistete. Ich gebe zu, das muss an mir liegen.

Nach all der „Fleissarbeit“ stiess ich dann eher zufällig auf einen Titel, der mir gar nichts sagte: „Das Meer von Wolfram Fleischhauer“. Und dann noch ein Krimi, wie banal.

Ich gebe zu, das Thema (industrieller Fischfang) hat mich nicht gerade vom Hocker gehauen, aber ich wollte etwas Leichtes für die Ferien. Naja und dann fing ich halt damit an…

Mich trafen die gut recherchierten Fakten über die Folgen der Fangmethoden, den Zustand der Weltmeere als Konsequenz unseres unbedarften Konsumentenverhaltens wie ein Schlag. Ich wurde süchtig danach zu erfahren, wie dieser gigantische Industriezweig funktioniert. Wie umkämpft der Markt ist, welch irrsinnige Transportwege dieses angeblich gesunde Nahrungsmittel vor dem Verzehr hinter sich hat, wie leer das Meer bereits schon ist und was wir uns selbst damit antun, wenn wir nicht lernen, sorgfältiger mit unseren Ressourcen umzugehen…

Nein, ich bin jetzt nicht plötzlich zur Umweltaktivistin mutiert, also wirklich nicht, und ich muss zugeben, all diese Fakten habe ich schon jahrelang beiläufig in diversen Journalen gelesen, aber plötzlich habe ich begriffen, wie unbedarft ich jeweils meinen Fisch gekauft habe, in der Überzeugung, mich gesund zu ernähren.
Bereits an Weihnachten bekam meine Familie die Folgen zu spüren: Lachs, Krevetten oder Shrimps habe ich ersatzlos vom Speiseplan gestrichen. Kabeljau und all die „gängigen“ Fischsorten ersetze ich durch Fisch aus einheimischen Gewässern…

Wer hätte das gedacht? Ein Krimi und solche Folgen…?

Wie ist das bei Euch? Gab es auch irgendwann Bücher, die eine folgenreiche Veränderung bei Euch ausgelöst haben?

Schreibt! Erzählt!

post [at] zwischen-jahre [dot] ch

Ein Gedanke zu „Krimi mit Folgen

  1. Bri vom Meer

    Es war ein „Stern-Artikel und ich war süße 18 und ließ mich am Atlantikstrand von der heißen französischen Sonne braten. Der Artikel behandelte das Thema Hautkrebs , der von übermäßigem Sonnenbaden verursacht wurde. Das hat so eindrücklich und nachhaltig auf meine Jungmädchenseele gewirkt, dass ich ein Leben lang eher im Schatten geblieben bin. Heute, ich bin 57 Jahre alt, habe ich vergleichsweise wenig Falten – Dank sei der Lektüre.

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