Was passiert eigentlich mit Paaren nach der Pensionierung? Diese Frage stelle ich mir mittlerweile immer häufiger.
Um mich herum wird „munter“ pensioniert, es ist altersbedingt geradezu eine „Welle“ und ich befinde mich mitten drin. Manche Paare haben das Glück, diesen Schritt gemeinsam angehen zu können, bei anderen Partnern ist der Altersunterschied zu gross und in der Regel „stolpert“ dann der Mann in diesen neuen Lebensabschnitt. Meist etwas holprig, weil er sich mit diesem Thema nicht so genau auseinander gesetzt hat.
Tja und dann gibt es erstaunlicherweise auch eine ganze Reihe von Frauen, die nie gearbeitet haben. Die Gründe dafür sind mir nicht ganz klar, aber es muss mit dem vermeintlichen sozialen Status zu tun haben…(erschreckenderweise stelle ich gerade bei jüngeren Frauen, die Kinder haben, einen ähnlichen Trend fest). Aber das ist ein anderes Thema.
In „meiner“ Stadt gibt es von diesen Frauen eine ganze Menge. Sie sind meist etwas älter als ich, überwiegend sehr gediegen zurecht gemacht und strahlen einen Hauch Überheblichkeit aus. Mit ihrem Mann im Schlepptau stolzieren sie durch den Supermarkt als sei der eine Bühne.
Endlich gehört er ihnen.
In der Stimme schwingt Zufriedenheit mit, wenn er an den Regalen vorbei gescheucht und in aller Öffentlichkeit „vorgeführt“ wird. Er, der nie zuvor einen Salat aussuchen musste, schaut hilflos und beschämt.
Diese offensichtliche Demütigung des Mannes, der allem Anschein nach, seiner Begleiterin einen wohlgeordneten und gut situierten Lebensstil ermöglicht hatte, ist mir zutiefst zuwider.
Was geht in diesen Frauen vor? Ahnen sie vielleicht, dass all die Zeit ungenutzt verstrichen ist? Spüren sie, wie sehr sie sich selbst verpasst haben?
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