Neu-Jahr

Das neue Jahr liegt völlig frisch und unbelastet vor mir. Noch frage ich mich, womit die einzelnen Tage und Wochen sich wohl füllen werden. Was wartet auf mich? Darf ich Schönes erhoffen? Lauert irgendwo Leid? Mit wem gehe ich meinen Weg weiter? Wer bleibt zurück?

Langsam schleicht sich nun all das „Besinnliche“ aus meinen Gedanken, es hat mich über die Feiertage fast ein bisschen eingelullt, in manchen Stunden vielleicht auch ein wenig traurig gemacht.

So manch erhoffte Grüsse, Wünsche oder Geschenke sind ausgeblieben, ich bin hier und da in Vergessenheit geraten oder habe selbst vergessen…

Spätestens in ein paar Tagen spielt all das keine Rolle mehr, dann ist Alltag und Funktionieren angesagt. Für viele fast eine Erlösung, man ist sich selbst nicht mehr so gnadenlos ausgeliefert. Der kalkulierbare Alltag zeigt seine verborgenen Vorzüge: kein Grübeln, keine Beziehungsgespräche, keine Rücksichtnahmen mehr, vor allem keine Gefühlsdusselei und Dauerberieselung im Supermarkt. Kein Festessen, kein Besuchszwang, keine Verwandten.

Ich bilde mir ein, mein Leben wieder selbst steuern zu können, strahle Tatendrang und Energie aus, aber irgendwann im Laufe dieses Jahres sehne ich mich erneut nach eben diesen Feiertagen…