Statt mir Gedanken um das Leben als Pensionärin zu machen, was ja ursprünglich mein Anliegen hinter diesem Blog war, haben meine Beiträge mittlerweile viel von einem „Corona-Dauer-Gejammer“ entwickelt. Das geschah ganz unabsichtlich, aber offensichtlich lässt sich die allgemeine Verunsicherung einfach nicht ausblenden.

Auch meine kleine Welt ist davon betroffen. All die sorgfältig geplanten Vorhaben sind vollkommen durcheinander geraten. Eigentlich wäre ich gerade in Israel. Perfektes Timing! Inmitten der 2. Welle.

Statt Sightseeing versuche ich nun die ständigen Richtlinienanpassungen beidseits der Grenze und innerhalb der einzelnen Kantone oder Bundesländer zu berücksichtigen, denn schon ein Geburtstag kann sich schnell zu einem Problem entwickeln . Verwandtschaft aus verschiedenen Hotspot-Gebieten und Beherbergungs-Verbotszonen wollen unter einen Hut gebracht werden. Zum Glück wurden die Beherbergungsverbote gekippt…

Und dann war da noch die Buchmesse! Diese wunderbare Veranstaltung. Auch sie ein Corona Opfer. Täglich wurde ich mit Hinweisen zu digitalen Veranstaltungen im Netz zugemüllt – ja, ich wollte diesen Newsletter – aber nach kurzer Zeit hatte ich genug von all den Podcasts und Streamings. Selbst die Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, normalerweise der Höhepunkt der Messe, war ein Trauerspiel. Kaum Gäste in der Paulskirche und dann fiel auch noch der Bundespräsident als Laudator aus, er musste in Quaratäne. Ein Personenschützer war infiziert. Das gleiche Schicksal ereilte einen anderen Politiker aus Deutschland. Da habe ich mich doch gefragt, wie eigentlich die Unterbringung dieser Bodyguards ist, ähnlich wie bei Leiharbeitern? Aber das nur am Rande.

So stellt man ständig Überlegungen zu Themen an, die man vor 1 Jahr einfach nicht auf dem Radar hatte. Nein, vor 1 Jahr lag ich völlig naiv und unbedarft auf einer Insel am Meer und liess mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Unvorstellbar! Auf Dauer?