Heute ist der 5. Tag des Krieges, den Russland in die Ukraine gebracht hat.
Ich war so erschüttert, dass ich nichts darüber schreiben konnte. Während der ständigen Eskalationen im Vorfeld war ich gerade in Deutschland bei meiner Mutter. Zu sehen, was Krieg für eine nahezu 95-jährige bedeutet und mit ihr macht, tut weh.
Gerade eben bekam ich den Anruf einer Freundin, deren Mutter ebenfalls als Kind den Krieg erlebt hat. Sie würde von den Nächten im Keller sprechen und wäre sehr ängstlich. Die Traumata der Beiden sitzen tief, auch nach 70 Jahren Frieden.
Seit der Mittagszeit laufen Gespräche zwischen Russland und der Ukraine, ausgerechnet an der belarussischen Grenze.
Kaum zu glauben, dass ich vor 3 Jahren auf einer Reise mit Freunden aus „Versehen“ mit dem Auto an der belarussichen Grenze gelandet war. Die Strasse war kaum beschildert, wir dachten, wir wären am richtigen Grenzübergang zwischen Lettland und Russland, bis wir begriffen, dass wir einen Fehler gemacht hatten. Die eindringliche Befragung durch den Grenzposten, die Stille und Anspannung bei uns im Fahrzeug vergesse ich nie. Nach etwa 30 Minuten war der Spuk vorbei, wir durften einen U-turn machen und das belarussische Hoheitsgebiet wieder verlassen. Vor Erleichterung bekamen wir einen Lachanfall, obwohl uns nicht danach war. Nein, eigentlich war es furchteinflössend.
Die anschliessende Reise durch Russland bis Kazan war wunderschön und ich warf viele meiner Vorbehalte gegenüber diesem Land über den Haufen.
Und jetzt das.
Die Verhandlungen sind wie zu erwarten gescheitert. Über Nacht hat sich ein russischer Panzerkonvoi auf den Weg Richtung Kiew gemacht…
Und wir alle müssen momentan ohnmächtig zuschauen, wie ein einzelner Despot über unsere bisher so einzigartige und „selbstbestimmt geglaubte“ Zukunft entscheidet.
Bildnachweis: Pixabay am 22.07.2017 hochgeladen von David Petersen
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