Zeit

*Etwas von der Zeit retten, in der man nie wieder sein wird*

Zitat: Annie Ernaux aus Die Jahre

Ein berührender Satz dieser Schriftstellerin. Ein Begriff über den es sowohl philosophische Abhandlungen als auch banale Alltagsaussagen gibt.

Als Pensionierte lernt man diesen Begriff erneut kennen, ist gezwungen, sich mit ihm auseinander zu setzen. Positiv wie negativ.

Geht es uns gut, kann man nie genug von dieser schönen Zeit bekommen, aber wehe, da klopft Sinnlosigkeit oder Leere an die Tür. Dann will und will sie nicht vergehen – diese Zeit.

Was tun?

Ich betrachte oft die Bewohner eines Altersheimes, in dessen Nähe ich wohne.

Da sitzen viele „Alte“ und starren einfach. Ich frage mich immer wohin sie starren… nach Aussen? Auf all die geschäftigen Angestellten des Hauses oder nach Innen, in ihr Ureigenstes, das man vielleicht Seele nennt. Viele wirken einsam und verloren. Es wird einem ein bisschen unwohl beim Anblick von so viel „Leere“.

Da sitzen sie alle beieinander und doch so getrennt wie auch einsam. Warum reden sie nicht miteinander? Und: wann schleicht sich diese Leere in ihr Leben? Mit Beginn des Pensionsalters? Oder war sie schon immer da? Warum berührt mich diese Leere so? Lauert sie schon? Sind all diese täglichen Aktivitäten nur ein Ablenkungsmanöver?

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