Bis vor kurzem habe ich mir noch etwas vorgemacht: alt werden nur die anderen.
Ich bewege mich in einem Umfeld, in dem „Alte“ sehr aktiv sind. Sowohl körperlich als auch geistig. Es gibt keinerlei Ermüdungserscheinungen in Sachen Agilität – Langlauf, Velofahren und Wandern ist normal.
Der geistige Horizont wird im allgemeinen durch Theaterbesuche und Lesegruppen auf einem hohen Niveau gehalten. Trotzdem schleicht sich seit Beginn des Jahres im Austausch untereinander eine gewisse Besorgnis über die gesundheitliche Entwicklung einzelner Freunde und Bekannte ein.
Beginnende Demenz – erschreckend häufig – bei Leuten, die noch bis vor kurzem in ihren anspruchsvollen Berufen aktiv waren. Gleichgewichsstörungen, schmerzhaftes Rheuma, kaputte Knie und Hüften.
Das hat(te) doch alles nichts mit mir zu tun…bis ich plötzlich hinkte. Quasi aus dem Nichts heraus, auf dem Weg zu einer Verabredung.
Wochenlang war ich lahm gelegt.
Selbstverständlichkeiten wie Einkäufe und Koffer zu tragen, lagen nicht mehr drin. Sämtliche Outdoor-Aktivitäten musste ich absagen. Was das mit der Laune und dem Selbstbild macht, muss ich hier nicht erörtern.
Dieser Zwischenfall bringt nun meine bisherige Haltung gegenüber etwas behäbigen älteren Menschen ins Wanken…Nie hätte ich gedacht, dass einem „Rücken“ oder „Schulter“ einfach passiert.
Und nun passiert mir Altsein! Einfach so.
Bildnachweis: Pixabay am 4. Oktober 2017 hochgeladen von geralt