Die Nächte vom 03.11. – 07.11. waren für mich voller Anspannung. Mein Denken drehte sich nur um den Wahlausgang in den USA. Irgendwie getrieben verfolgte ich nahezu stündlich alle verfügbaren Resultate und Prognosen dieser Wahlauszählung, ganz so als hätte der Ausgang dieses Rennens eine persönliche Konsequenz für mich.
Ja – und heute, zwei Tage nach dem entscheidenden Wahlmännervorsprung, habe ich tatsächlich das Gefühl, dass etwas „geplatzt“ ist: Die Welt darf wieder auf einen respektvolleren Umgang miteinander hoffen.
Nicht polarisieren, sondern verbinden – so das Motto des Gewinnerteams. In dieser frühen Phase eines noch nicht bestätigten Auszählungsmarathons sind das erst einmal nur Hoffnungen, aber Hoffnungen, die ins Private überschwappen.
Ich selbst überdenke gerade einige meiner Entscheidungen der letzten Monate und bin etwas milder gestimmt. Ich habe sogar eine erste Annäherung in einer schwierigen Situation gewagt, bisher noch ohne Reaktion. Aber der Ausdruck „Heilung der Seele“ hat mich angesprochen und wer weiss, vielleicht werden auch andere gütiger gestimmt, wenn sie in den Medien nicht mehr ständig mit durchtriebenen und verlogenen Aussagen konfrontiert werden.
Aggression in der Politik und die tägliche Auseinandersetzung damit hat meiner Meinung nach eine unmittelbare Auswirkung auf den höchst persönlichen Kommunikationsstil und Umgang mit Menschen.
Nun hoffen wir auf etwas mehr Wärme und Anstand im medialen Leben. Aber nach heutigem Stand macht T. weiter wie gewohnt: gerade hat er seinen Verteidigungsminister entlassen…