Konsum – das grösste Glück?

Ich werde immer wieder bei Treffen mit Ü60-Freundinnen gefragt, ob und was ich mir gerade gekauft hätte.

Mich verwirrt diese Frage. Was hat das mit mir zu tun?

Beeinflusst „kaufen“ den Grad der Beziehung zueinander? Schafft kaufen Nähe?

Ich bin ein eher bescheidener Mensch, nicht besonders trendig, weder in Bezug auf Kleidung noch im Wohnbereich.

Es gibt ja Leute, die selbst in ihren 4 Wänden jeden Trend mitmachen:

Das Bad in dezenten Schlammtönen gehalten, die Plättchen von X und das Waschbecken doch bitte von Y.

Und erst die Dusche, ja bei der Dusche scheiden sich die Geister. Auf keinen Fall eine Wanne, das ist spiessig, aber Glas, ganz viel Glas muss sein!

Mittlerweile gibt es ja bereits integrierte Design-Halterungen für die Reinigungsgeräte der riesigen Glasfront und als Übernachtungsgäste bei Freunden gehört Wischen inzwischen zum Benimm-Code.

Die Pflege der diversen Design-Nasszellen in unserem Umfeld hat also definitiv Auswirkungen auf unser Sozialverhalten, kommt es dann noch zu Diskussionen um die Vorzüge der Putzfrau – selbstverständlich mit Migrationshintergrund – driften meine Gedanken für gewöhnlich ab.

Aber auch ich bin gerade inhaltlich abgeschweift.

Ursprünglich ging es ja ums Kaufen.

Ja, was kauf ich mir? Bücher, Blumen und manchmal ein T-Shirt.

Das scheint aber nicht trendig genug zu sein, denn man kann mit mir nicht über die Vorteile bestimmter Online-Händler diskutieren.

Und ins Persönliche wollen wir doch nicht abdriften… das könnte unter Umständen unangenehm werden.