Das Jahr schleicht sich nun mit all seinen Krisen und Problemen davon und lässt mich weitgehend ratlos zurück. Wie? – Schon vorbei? Das soll’s gewesen sein?
Es herrscht ein seltsam unbestimmtes Gefühl in mir vor. Da ist weder Aufatmen noch Vorfreude. Es gibt kein Ziel, keine Vorsätze und an Hoffnungen mag ich mich auch nicht klammern, ich könnte ja enttäuscht werden. Also verfalle ich in einen eigenartigen Trott und erledige stoisch die Dinge, die unbedingt gemacht werden müssen.
Alles andere kann warten, überhaupt ist „Warten“ mittlerweile zu einer Haltung geworden. Warten auf neue Regelungen, die Fallzahlen, den Test, den Impfstoff, eventuelle Ausnahmebestimmungen, Lockerungen, Kontakte und letztlich auf mein ganz normales Leben – dieses Leben „davor“.
Ich bin weder verstimmt, enttäuscht, leidend oder sonst irgendetwas, möchte einfach aus dieser künstlichen Verlahmung heraus und meine Lebensweise zurück, insofern wäre Neubeginn ein tolles Geschenk!